Die Kirche zu Ludwigsdorf

Artikel aus der IN-Zeitung vom Februar 2001

Aus spätromanischer Zeit, mit schon etwas gespitzem Bogen stammt unser erst vor wenigen Jahren zu Tage gefördertes, noch gut erhaltenes, Portal aus Sandstein, an der Südseite der Kirche. Auch solch ein altes Portal ist eine absolute Seltenheit in unserer Gegend. Das Portal verschönte ehemals den Eingang der Kirche. Dieser wurde in der Amtszeit von Pfarrer Liebe 1849 zugemauert. Dafür baute man ein neues Fenster ein, das nebenliegende Fenster wurde vergrößert und der Eingang auf die Westseite verlegt. Ebenso wurde die Eingangshalle, die wir heute noch benutzen, gebaut. Im Innenbereich dieser Eingangshalle brachte man eine Tafel an, auf welcher der damalige Pfarrer und die Ältesten der Gemeinde auf diesen Umbau hinweisen.

In diesem Zusammenhang wurde auch der Anbau, an der Nordseite, zum Aufgang für den Turm umgebaut. In der alten Schulchronik findet sich das Erbauungsjahr 1768, welches auch auf einer kleinen, stark beschädigten Tafel im Anbau steht. Es wird vermutet, das dies Gebäude als Grufthaus erbaut wurde, vielleicht für den Ortspfarrer Gottlieb Bergmann (Pfarrer von 1704-1738) und seine Familie. Deren Grabsteine, sehr aufwendig und kunstfertig verziert, sind unterhalb des Treppenaufgangs noch zu bestaunen. Neben dem Stein von Gottlieb Bergmann steht der seiner Ehefrau, einer geborenen Moller von Mollerstein und ebenso die Steine von 3 früh verstorbenen Kindern des Paares.

Das Dach dieses Anbaues mußte letzten Herbst erneuert werden. Infolge einiger kaputter Dachziegel begann das Wasser in Balken und Decke einzudringen und verursachte Nässeschäden. So wurden von Lawalde mit Hilfe eines ausgeliehenen Kleintranporters alte, gut erhaltene Ziegel geholt und von unermüdlichen Helfern mühsam gesäubert, ehe die Dachdeckerfirma mit der Arbeit beginnen konnte. Des Gesamteindruckes wegen, waren neue Ziegel ausgeschlossen worden und deshalb paßt sich das alte, neue Dach jetzt gut in die Gesamtansicht ein.