Die Kirche zu Ludwigsdorf

Artikel aus der IN-Zeitung vom April 2001

Betritt man die Kirche so fällt der erste Blick auf den eher schlichten Altar. Er ist in seiner jetzigen Form relativ neu, da der vorherige, ebenfalls fast neue Altar, 1945 randalierenden Soldaten zum Opfer fiel. Auf einem unscheinbaren Holzbrett unterhalb der rechten Empore findet man aufgeschrieben, wann und von welchen Ludwigsdorfer Handwerkern Altar und Apsis wieder hergerichtet wurden. Im September 1946 konnte der erste Gottesdienst mit neuem Altar gefeiert werden.

Um 1346 wurde die Kirche noch von zwei Altären geschmückt, über deren Verbleib nichts bekannt ist. Und der nach der Reformation eingefügte Barockaltar mußte später wegen Instabilität abgebaut und ersetzt werden. Vermutlich zur gleichen Zeit wurde das Fenster hinter dem Altar mit Buntglasscheiben, welches das Bild von dem "guten Hirten" zeigte, erneuert.

Genau gegenüber dem Altar, auf der oberen Empore steht unsere Orgel, die am 6. Oktober 1872 mit einem feierlichen Gottesdienst durch Pfarrer Apelt eingeweiht wurde. Mit dem Spruch "Heut ist der Tag, den der Herr gemacht hat, lasset uns fröhlich sein und singen", begann Pfarrer Apelt seine Predigt. In der Rechnung der Orgelbaumeister Gebrüder Schlag aus Schweidnitz, die diese Orgel erbaut haben, kann man auch den Punkt "Abbau der alten Orgel" finden, welche die Gemeinde im Jahre 1859 nochmals für 15 Reichsthaler hatte reparieren lassen. Im Jahre 1953 erhielt unsere Orgel ein elektrisches Gebläse. Der regelmäßigen Pflege der Orgel, für die sich unsere Kantoren immer eingesetzt haben, ist es sicher zu verdanken, daß sie noch so gut erhalten ist.

Einer der wichtigsten Bestandteile in der Kirche stellte früher die Kanzel dar. Von hier aus predigte der Pfarrer nicht nur, er versorgte auch mit Neuigkeiten, informierte und ermahnte, mehr oder weniger scharf, seine Gemeinde. Unsere Kanzel stammt aus der Reformationszeit, wahrscheinlich aus der Amtszeit des Franziskus Benisch von Benedictus (1527 - 1561). Sie wurde schon mehrfach restauriert. Besonders auffallend sind hier die Holzplastiken von Mose, Matheus, Markus und Lukas. Die Figur des Johannes hat der Holzwurm leider fast völlig zerstört. Auch auf dem Kanzelhimmel kann man noch die Figuren erkennen, obwohl viele Teile der Verzierung der Holzwurm ebenso zerstört hat. Etwas seltenes ist die neben der Kanzel hängende Kanzeluhr, von der aber leider nur noch das Gehäuse vorhanden ist. Es wäre wünschenswert, die Kanzel in näherer Zukunft wieder einer Restaurierung zu unterziehen.