Ev. Kirchengemeinde Ludwigsdorf

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Die Kirche zu Ludwigsdorf

Artikel aus der IN-Zeitung vom Oktober 2001

Die Taufglocke aus dem Jahre 1869

Steigt man die vielen Stufen zur oberen Etage unseres Kirchturmes hinauf, kann man nicht nur einen wunderbaren Ausblick über die entstehende Wasserlandschaft jenseits der polnischen Grenze genießen, man kann sich vor allem unsere Glocken betrachten. Die drei großen Stahlgußglocken sind noch relativ jung. Sie wurden erst im Jahr 1952 im Turm befestigt. Am 17.02.1952 fand im Gottesdienst die Glockenweihe statt. Die Glocken werden heute elektrisch geläutet. Die vierte im Turm vorhandene Glocke ist aus Bronze und wurde im Jahr 1869 umgegossen, sie ist die letzte gebliebene des alten Geläutes. Ihre beiden "Schwestern" die ebenfalls im Jahr 1869 umgegossen wurden und mit Aufschriften und Verzierungen versehen waren, sind dem ersten Weltkrieg zum Opfer gefallen. 1917 mußten beide abgeliefert werden, die Kleine blieb zum Aufrechterhalten der Gottesdienstfeiern.

Bronzeglocke vor dem 1. Weltkrieg

Gleich nach Ende des 1. Weltkrieges begann die Gemeinde mit Sammlungen für neue Glocken. Am 27.06.1921 kamen die drei neuen Bronzeglocken von der Firma Gaittner/ Söhne aus Breslau an. Die Restschulden für sie waren kaum fertig abgezahlt, als sie am 26.05.1942, nach der Trauung von Pfarrer Johannes Hoppe (Pfarrer in Ludwigsdorf seit 1937) mit Käte, geb. Dominick, erneut abgeliefert werden mußten. Auf der ersten Ablieferungsanordnung stand auch die kleinste Glocke, später wurde sie, nach einem Einspruch, als minderwertig deklariert und blieb deshalb verschont. Auch vor 1869 hatte unsere Kirche schon Glocken, denn in alten Aufzeichnungen von 1865 findet sich folgendes: "Auf dem Thurme befinden sich 3 Glocken, davon die große 1696 die mittle 1770 zweimal umgegossen, die kleine aber für eine alte vom Jahre 1437. Im Jahre 1845. Beschafft worden ist."

Turmfalkenjunge

Seit einigen Jahren ist der Glockenturm auch das zu Hause einer Falkenfamilie. Für sie wurde ein Kasten hinter den erneuerten Schalluken angebracht und dort fühlen sich die Tiere offensichtlich sehr wohl, denn in den letzten Jahren wurden ständig Junge aufgezogen. Fast den ganzen Sommer kann man die Elterntiere über dem Friedhof fliegen sehen. Vor allem, wenn sie viele Jungtiere zu füttern haben, kommen sie immer wieder mit erjagten Mäusen o.ä.. Aber schon nach wenigen Wochen fliegen die Jungen dann selbst mit auf die Jagd. Und wenn sie die ersten Jahre überleben, gründen sie vielleicht bald selbst eine Familie.

A. Scholze
Ludwigsdorf, den 25.09.2001


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